Molendorf – In der beschaulichen Gemeinde Molendorf wird derzeit ein Projekt geplant, das alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen könnte: Ein gigantischer Windpark mit nicht weniger als 16 der größten Windräder, die die Region je gesehen hat, soll ab Frühjahr 2027 den Wind in Molendorf so richtig aufmischen. Wenn es nach den Befürwortern geht, wird Molendorf nicht nur die Energie der Zukunft, sondern auch die Aufmerksamkeit der ganzen Region auf sich ziehen.
Die „Windkraft-Wunder von Molendorf“
„Das wird das größte Projekt in der Geschichte von Molendorf“, verkündet Bürgermeisterin Elke Tönjes stolz. „Die Windräder sind nicht nur gut für die Umwelt, sie werden auch den Charme unserer Region in ein völlig neues Licht rücken.“ Statt der üblichen 1,5 Kilometer Abstand zu Wohnhäusern ist in Molendorf sogar ein Sicherheitsabstand von 2,5 Kilometern geplant – eine Vorsichtsmaßnahme, um den „genügend Wind zu haben, ohne die Leute in den Wahnsinn zu treiben.“
Doch die Dimensionen des Projekts könnten so manchem Molendorfer den Atem rauben: „Die Windräder werden so hoch wie der Turm von St. Olufus-Kirche – das ist doch nicht normal!“ ruft der pensionierte Fischer Uwe Jansen, der nach eigenen Angaben in Zukunft wohl „den Wind am Himmel statt auf dem Wasser spüren“ wird. Laut den ersten Entwürfen sollen die Turbinen so hoch sein, dass sie vom gesamten Großraum Molendorf aus sichtbar sind. „Es wird das größte Windrad-Monument in ganz Ostfriesland“, erklärt ein sichtlich aufgeregter Bauleiter. „Molendorf wird für seine Windräder berühmt, das garantiere ich Ihnen!“
Grüner Strom und noch viel mehr…
Die Windräder sollen nicht nur den Strombedarf von Molendorf und den umliegenden Gemeinden decken, sondern – so die Vision – auch der „Energiehauptstadt der Nordseeküste“ zu neuem Glanz verhelfen. Bürgermeisterin Tönjes sieht die Windkraft als „das Tor zur Zukunft“. „Wenn Molendorf erst mal die Windenergie anzapft, werden wir den Strom nicht nur für uns nutzen, sondern ihn sogar exportieren – bis nach Bremen, Hamburg und vielleicht sogar bis nach Skandinavien! Wir werden die windigste Gemeinde im ganzen Land!“
Das Projekt soll eine wahre Goldgrube für die lokale Wirtschaft werden, betont Tönjes. „Wir sprechen hier von neuen Arbeitsplätzen, von einer blühenden Wirtschaft, von der wir alle profitieren.“
Der Widerstand bläst zurück
Doch nicht jeder ist so begeistert von der Windkraft-Offensive. In der Dorfkneipe von Molendorf, die gerade ihr 100-jähriges Jubiläum feiert, sitzen einige Einheimische mit verschränkten Armen und diskutieren heftig. „Das wird die Landschaft ruinieren“, sagt Landwirtin Hilda Vogelsang. „Wo soll ich dann noch auf meine Kühe schauen, ohne diese riesigen Dinger im Blick zu haben?“ Die Anwohner sind sich einig: Molendorf könnte sich durch die Windräder von der romantischen „Harmonie des Landes“ verabschieden. „Vielleicht kann man die Dinger ja bunt anmalen, damit sie nicht so bedrohlich wirken“, schlägt ein kreativer Molendorfer vor.
Andere befürchten, dass der Windpark Tiere verschrecken könnte – insbesondere die zahlreichen Zugvögel, die in der Region unterwegs sind. „Wie sollen die Tiere ungestört durch die Gegend fliegen, wenn ihnen ständig diese drehenden Kolosse entgegenkommen?“ fragt eine besorgte Naturschützerin. „Es wird ein Vogelflughafen mitten im Windpark!“
Eine Sache ist sicher: Molendorf wird nie wieder wie früher sein!
Ob sich Molendorf letztlich in eine hochmoderne Windkraft-Metropole verwandeln wird oder ob die Bedenken der Anwohner und Umweltschützer das Projekt in den Wind schlagen, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Wenn der Windpark kommt, wird Molendorf nicht nur in der Region, sondern auch in den Geschichtsbüchern einen festen Platz haben – als das Dorf, das den Wind ergriff… und dabei vielleicht ein bisschen zu viel davon bekam!