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Grootering: Das tägliche Abenteuer auf Sandhavens „Stehkreis“

15. Dezember 2024
1 Min. Lesezeit
a red semi truck driving down a curvy road
Photo by Jack Blueberry on Unsplash

Sandhaven – Wer in Sandhaven morgens oder nachmittags „mal eben“ den Grootering, den inneren Stadtring um die Altstadt, befahren möchte, sollte besser Proviant und Geduld mitbringen. Denn pünktlich zur Rushhour verwandelt sich der Verkehrsknotenpunkt verlässlich in einen der größten Parkplatzsimulatoren Norddeutschlands.

„Es ist wie eine Lotterie“, erklärt Berufspendler Jens Bruns mit Galgenhumor. „Mal stehe ich 20 Minuten, mal 45. Ich bin mir sicher, dass irgendwo ein Verkehrsplaner sitzt und Bingo mit unseren Nerven spielt.“ Die Gründe? Staus, Dauerbaustellen und die allseits beliebte Disziplin: spontane Fahrbahnverengung ohne Vorwarnung.

Kreisel oder Kreisverkehr? Niemand weiß es genau

Der Grootering – ein Mix aus alten Pflasterwegen, Schlaglöchern und überambitionierten Fahrbahnmarkierungen – wird von Einheimischen gerne als „Stehkreis“ oder „Grootes Roulette“ bezeichnet. Vor allem die neuen „Optimierungen“ sorgen regelmäßig für Verwirrung: „Ist das hier ein zweispuriger Kreisel, eine Einbahnstraße oder ein riesiges Verkehrs-Labyrinth? Ich weiß es nicht mehr“, klagt Anke Lüpkes, die sich erst kürzlich mitten auf der neuen Abbiegespur festfuhr und dabei 15 genervte Hupkonzerte erntete.

Ein besonderes Highlight: Die Ampelschaltung am Südtor, die es regelmäßig schafft, grüne Wellen in rote Ketten zu verwandeln. Ortsfremde Touristen sind dort leicht zu erkennen – sie suchen mit fragenden Blicken nach einem Ausweg. Einheimische lächeln nur müde und drehen das Radio lauter.

Fahrräder gegen Autos: Das Duell geht weiter

Auch Radfahrer kämpfen auf dem Grootering ihren täglichen Kampf. Zwar wurden vor einigen Jahren Fahrradspuren eingezeichnet, doch sie enden oft abrupt – wahlweise vor Bordsteinen, Baustellen oder mitten in der Fahrbahn. „Es ist wie ein Überraschungsspiel“, sagt Studentin Fenja Martens. „Man weiß nie, ob man ankommt oder einfach verschluckt wird.“

Die Lösung? Vielleicht 2040

Ein Sprecher der Stadtverwaltung äußerte sich zu den Problemen am Grootering gewohnt optimistisch: „Wir prüfen derzeit verschiedene Lösungen. Möglicherweise könnten neue Ampelkonzepte oder ein zusätzlicher Kreisverkehr helfen. Eine Machbarkeitsstudie hierzu wird 2027 starten.“

Bis dahin bleibt der Grootering das, was er schon immer war: Eine verlässliche Geduldsprobe für die Bürger Sandhavens. Experten empfehlen, einfach früher loszufahren oder gleich auf das Fahrrad umzusteigen – solange man bereit ist, die letzte Etappe zu schieben.

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